fli4l als Linux UMTS Router HowTo © Alexander Heinz

worum es geht

Dieses HowTo beschreibt, wie man einen fli4l (ein auf Linux basierender Router) konfigurieren muss, um per UMTS ins Internet zu kommen. Interessant ist diese Möglichkeit für Personen, die in Gegenden leben, wo DSL nicht verfügbar ist (z.B. "Glasfasergeschädigte").

Änderungen an dieser Seite

23. März 2006 - Unterstützung für die Option GT Fusion UMTS Karte hinzugefügt
16. Februar 2006 - Anpassungen an das UMTS Handy Z105
6. Januar 2006 19. September 2005 - Bugfix für fehlerhaften Wert in der Datei usb.agent
18. September 2005 22. Juli 2005 - erste Version

Warnung: ich übernehme keinerlei Verantwortung für irgendeine Form von Schaden, die deshalb entsteht, weil jemand dieses HowTo gelesen hat und irgendwas nicht so läuft wie erwartet. Jeder muss selber wissen, was er tut.

was man braucht

Annahmen

Konfiguration

Das OPT_UMTS kann nicht gleichzeitig mit den DSL Paketen verwendet werden, weil es sich gegenüber imond so verhält, als wäre es das DSL Opt. Man hätte das auch wie beim OPT_MODEM lösen können, aber dann müsste man auf die Steuerung und die Statistiken im imonc verzichten. Die Verwendung von UMTS macht in meinen Augen bei vorhandenem DSL überhaupt keinen Sinn, so dass ich diese Inkompatibilität bewusst in Kauf genommen habe.

Die Konfigurationsdatei des OPT_UMTS:

OPT_UMTS='yes'                 # yes / no (requires OPT_SERIAL)
UMTS_ADAPTER='novatel'         # usbphone / novatel / option
                               # 
                               # supported novatel adapters:
                               # u530, u630
                               # novatel adapters require
                               # - OPT_PCMCIA
                               #
                               # supported option adapters:
                               # 3G Datacard, GT 3G Quad, GT Fusion
                               # option adapters require
                               # - OPT_PCMCIA
                               # - OPT_USB
                               # - PCMCIA_PCIC='yenta_socket' (32-bit cardbus!)
UMTS_APN='internet.eplus.de'   # Name of the APN
UMTS_CHARGEINT='60'            # value of charge interval (in seconds)
UMTS_DEBUG='no'                # yes / no for debug information in syslog
UMTS_DEV='ttyS2'               # ttyUSB0 for option
                               # most likely ttyS2 for novatel
                               # ttyACM0 for usbphone
                               # please check boot messages for details
UMTS_DIALOUT='*99***1#'
UMTS_FILTER='yes'
UMTS_GPRS_UMTS='both'          # both , gprs, umts / only works for novatel and option adapters
UMTS_HUP_TIMEOUT='600'         # after this time, the UMTS modem hangs up if there was no traffic
UMTS_NAME='UMTS'               # circuit name, don't use spaces
UMTS_PIN='1234'                # PIN (for the SIM card) e.g. 1234 or 'disabled'
UMTS_TIMES='Mo-Su:00-24:0.0:Y' # times/charges when LCR
UMTS_USEPEERDNS='yes'
UMTS_USER='e-plus'             # username
UMTS_PASSWD='surfer'           # password

Je nach PCMCIA-Karte wählt man bei UMTS_ADAPTER zwischen option und novatel. Da für die Karten von Option zwingend ein 32-bit Cardbus Adapter notwendig ist, muss bei der Konfiguration vom OPT_PCMCIA als Treiber 'yenta_socket' ausgewählt werden. Eine Option Karte wird komischerweise als USB-Controller angesprochen. Deshalb muss zusätzlich OPT_USB installiert werden (als lowlevel Treiber z.B. usb-ohci).

UMTS_APN ergibt sich aus der oberen Tabelle. UMTS_DIALOUT ist meines Wissens für alle deutschen Provider gleich. Möchte man einen Handover zwischen GPRS und UMTS verhindern (das könnte in Regionen mit schlechtem Empfang der Fall sein), kann man mit der Einstellung UMTS_GPRS_UMTS die Karte fest auf GPRS oder UMTS einstellen.

Die richtige Einstellung für UMTS_DEV ist nicht offensichtlich. Die UMTS Karte wird wie ein Modem angesprochen und deshalb muss man auch die korrekte serielle Schnittstelle angeben, an der dieses virtuelle Modem hängt.
Bei den Option Karten tritt der Sonderfall auf, dass diese serielle Schnittstelle am virtuellen USB Controller hängt. Wenn man also keinen USB-to-serial Adapter im fli4l hat (wer hat das schon?) lautet die richtige Einstellung 'ttyUSB0'.
Bei den Novatel Karten ist diese Einstellung abhängig von der Anzahl der echten seriellen Schnittstellen im fli4l. Typischerweise hat man bereits 2 davon (ttyS0 und ttyS1), so dass sich in diesem Fall 'ttyS2' ergibt.
Im Zweifel erstellt man eine Diskette mit OPT_UMTS und bootet ohne eingesteckte UMTS Karte. Wenn der Bootvorgang abgeschlossen ist, steckt man die Karte ein und bekommt die korrekte serielle Schnittstelle angezeigt.

Die Bedeutung der Optionen UMTS_CHARGEINT, UMTS_DEBUG, UMTS_FILTER, UMTS_HUP_TIMEOUT, UMTS_NAME, UMTS_TIMES, UMTS_USEPEERDNS, UMTS_USER und UMTS_PASSWD kann man in der Doku des DSL Pakets nachlesen.

Der Vodafone APN rekomprimiert Bilder von Webseiten, was zu unerwünschten Effekten führen kann. Gegenmittel: Ein Proxy im Webbrowser.

Danksagungen

Jolin Communication GmbH, die die Idee zur Entwicklung des OPT_UMTS geliefert und mir die Hardware zur Verfügung gestellt hat.

Alex Weber, der gute Tipps für mich hatte, die Tests der Novatel u630 übernommen und das passende Bild dazu geliefert hat.

Sven Senkpiel (S&S Computer GbR) für Informationen zur Option GT 3G Quad.



Fragen, Anregungen und Kritik sind immer willkommen